Pizza & Politics mit Johannes Kahrs in Itzehoe

Über mangelnde Teilnahme konnten sich die Jusos Steinburg am 14.8. nicht beklagen: Mit über 30 Gästen gingen beim „Pizza and Politics“ im kleinen Saal des Hauses der Jugend Itzehoe schon fast die Stühle aus. Der prominente Gast, der Hamburger Bundestagsabgeordnete und haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, war bestens aufgelegt und erklärte den interessierten Gästen seine Positionen zu verschiedensten Themen.

Los ging es mit Kahrs‘ Fachgebiet, der Haushaltspolitik: Auf die kritische Nachfrage des Juso-Kreisvorsitzenden Philipp Kehl (22), ob es angesichts eines Investitionsstaus von knapp 160 Mrd. Euro und negativer Zinsen, die es dank der Politik der EZB mittlerweile sogar auf dreißigjährige Bundesanleihen gibt, noch zu verantworten sei, am ausgeglichenen Bundeshaushalt festzuhalten, erwiderte Kahrs, dass die Kommunen Angelegenheit der Länder seien. Man könne ja einen kommunalen Finanzausgleich einführen oder Überschüsse im Landeshaushalt für Investitionen in die kommunale Infrastruktur nutzen, aber die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) nehme dieses Geld ja lieber für die Tilgung von Altschulden. Außerdem müssten auch unverzinste und negativ verzinste Kredite irgendwann zurückgezahlt werden, durch Schuldenmacherei lebte die alte Generation also immer auf Kosten der jungen.

Aber der Abend bliebt nicht auf diese eine Thema beschränkt: Lebhaft stritten Kahrs und Yannik Schmidtke, Sprecher der Grünen Jugend Steinburg, über Drogenpolitik, wobei Kahrs sich gegen eine Legalisierung von Cannabis aussprach. Sobald das durchgesetzt sei, würde sich die Diskussion auf die Legalisierung der nächsten Droge verschieben, und die illegalen Strukturen der Dealer würden weiter bestehen und sich einfach dem Verkauf anderer Substanzen widmen.

Nach einiger Kritik an den Sozialismus-Thesen von Juso-Chef Kevin Kühnert und Abstechern in Verteidigungs- und Pflegepolitik stellte sich Kahrs am Ende klar gegen Abschiebungen nach Afghanistan, denn dieses Land sei seiner eigenen Erfahrung nach auf keinen Fall sicher. Zuletzt zitierte Kahrs auf die Frage, wie man mit der AfD umgehen soll, den Dreiklang des Verfassungsschutzes: Prüfen, Beobachten, Verbieten.

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