Klaudia Bahr, Mitglied bei DIE LINKE Itzehoe sowie Itzehoer Ratsherrin, hielt sich auf Social Media noch nie zurück. Im Laufe der letzten Monate musste man aber aus ihren Äußerungen auf Facebook den Eindruck gewinnen, dass Bahr sich in einer Spirale befindet, die immer tiefer in einen Abgrund aus Verschwörungstheorien und Rechtsextremismus führt.
Die Posts der letzten Tage auf ihrem Facebookprofil – das sie nun gestern auf privat geschaltet hat – bilden dabei einen traurigen Höhepunkt: Es wird behauptet, weltweit würden Kinder rituell ermordet und zu Kosmetik für „Eliten“ verarbeitet. Das erinnert auf schockierende Art und Weise an die Lügengeschichten, die zur NS-Zeit über Jüdinnen und Juden verbreitet wurden, wenn auch Juden bei Bahr nicht ausdrücklich erwähnt werden. Im selben Post – man sehe und staune – wird US-Präsident Donald Trump für sein angebliches Engagement gegen diese fiktiven Machenschaften gedankt. Eine LINKE-Politikerin bedankt sich also bei dem Mann, der in den USA u.a. Flüchtlingskinder an der mexikanischen Grenze von ihren Eltern trennen und kasernieren lässt. Zudem wird der christlich-fundamentalistische Sänger Xavier Naidoo, der vor kurzem mit einem ausländerfeindlichen Song schon wieder einen Skandal auslöste und kurz darauf u.a. DIE LINKE – Bahrs Partei – als „neue Nazis“ beschimpfte, bejubelt.
Natürlich ist all das nicht die offizielle Linie von DIE LINKE Itzehoe. Dennoch muss man sich fragen, warum diese mittlerweile fast täglich vorkommenden Entgleisungen bislang keinerlei öffentliche Reaktion der Partei oder ihres Itzehoer Vorsitzenden Ernst Molkenthin nach sich gezogen haben. Ist es der LINKEN egal, wenn von ihren Mandatsträgern antisemitisch gefärbte Verschwörungstheorien und Danksagungen an Rassisten ausgehen? (Stand: 6.4.2020)
Ergänzung (16.4.2020): Auf diesen Beitrag hin haben der Ortsverband der LINKEN Itzehoe, der Kreisverband der LINKEN Steinburg sowie Ernst Molkenthin öffentlich ihre Distanzierung von Klaudia Bahrs oben kritisierten Aussagen erklärt. Bahr ist mittlerweile aus der LINKEN ausgetreten.