Das Podium (v.l.n.r.): Joachim Becker (Bauernverband Steinburg), Henrik Ehlers (Junglandwirte Steinburg), Karin Thissen (SPD) und Sophia Marie Pott (Fridays For Future)

Am 12.7. 2021 haben die Jusos Steinburg erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eine politische Veranstaltung in Präsenz durchführen können. Ziel der Veranstaltung mit dem Titel „Die Zukunft der Landwirtschaft – Wie geht eine ökologische, faire und erschwingliche Landwirtschaft in Deutschland?“, die auch parallel gestreamt wurde, war es, Perspektiven aus der Landwirtschaft, der Ökologiebewegung und der Politik zusammenzubringen. Die Landwirtschaft wurde dabei vertreten von Henrik Ehlers von den Junglandwirten Steinburg und Joachim Becker, dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes. Für die Ökologiebewegung beteiligte sich Sophia Marie Pott von Fridays For Future Lübeck, die auch ehemalige EU-Sprecherin der Bewegung ist. Die Politik wurde von Dr. Karin Thissen, Veterinärin und SPD-Kandidatin für den Bundestag, vertreten, während der Juso-Kreisvorsitzende Philipp Kehl die Moderation übernahm.

Sophia Pott betonte in ihrem Eröffnungsvortrag, dass die Landwirtschaft zwar für etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei, aber auch ein großes Potenzial zum Einsparen und sogar zum Speichern von Treibhausgasen habe. So erwähnte sie etwa Zwischenfruchtbau als Möglichkeit, die Freigabe von Stickstoff aus überschüssigem Dünger, der das Treibhausgas Lachgas enthält, zu verhindern. Der These, dass die Landwirtschaft viele Treibhausgasemissionen einsparen könne, stimmten die anwesenden Landwirte zu. Auseinander gingen die Meinungen aber beim Thema der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU: Während Sophia Pott die Ende 2020 beschlossene GAP für den Zeitraum 2021-27 als deutlich zu ambitionslos kritisierte, warb Joachim Becker dafür, das Gute an dem erreichten Kompromiss zu sehen und betonte, dass durch die sogenannten „Eco Schemes“ nun ein Teil der Gelder, die von der EU direkt an die Höfe fließen, erst bei nachgewiesener Einhaltung von Umwelt- und Klimastandards fließen soll. Henrik Ehlers forderte zudem Planungssicherheit von der Politik: Wenn ein Stall auf 30 Jahre abgeschrieben wird, könne von den Landwirten nicht alle paar Jahre etwas ganz Neues verlangt werden.

Das Gespräch kam auch auf die Rolle der Verbraucher beim Thema Klimaschutz in der Landwirtschaft. So empfahlen die beiden Landwirte den Gästen, doch einmal im Supermarkt nachzufragen, ob die dort angebotenen Produkte auch aus der Region kommen und nicht von Großproduzenten in anderen Teilen Deutschlands oder im Ausland eingekauft wurden. Karin Thissen, die betonte, die SPD bekenne sich klar zu freiberuflichen Landwirten und gegen die Bodenspekulation großer Agrarkonzerne, schlug hier eine Kennzeichnungspflicht vor, aus denen für Verbraucher ersichtlich werden soll, wie die Zutaten für Fertigprodukte wie Nudeln erzeugt werden. Außerdem betonte sie, dass man nicht aus den Augen verlieren dürfe, dass die Produkte aus der Landwirtschaft auch für Menschen mit niedrigen Einkommen erschwinglich bleiben müssten – alles andere sei nicht sozial gerecht.

Zu den Punkten, auf die sich alle einigen konnten, gehörte, dass in der Debatte um Klima und Landwirtschaft mehr miteinander und weniger übereinander geredet werden muss – und dass die Veranstaltung der Jusos dafür ein guter Anfang war.

Am 1. Juli beschloss das Parlament des US-Bundesstaates Mississippi, die Flagge der ehemaligen Südstaaten, die sich für die Erhaltung der Sklaverei von den USA abspalten wollten, nach 126 Jahren aus der Flagge des Staates zu entfernen. Am selben Tag wurde in Richmond, Virginia, eine überlebensgroße Statue des ehemaligen Südstaatengenerals Thomas Jackson abgerissen. Bereits einen Monat zuvor hatte die belgische Stadt Antwerpen ein Denkmal für König Leopold II. von Belgien, unter dessen Schreckensregime um 1900 bis zu 10 Millionen Menschen in der belgischen Kolonie Kongo starben, vom Sockel geholt.

Dies- und jenseits des Atlantiks ist seit dem grausamen Mord an dem Afroamerikaner George Floyd eine Debatte darum entbrannt, wie mit solchen verherrlichenden Zeugnissen einer grausamen Vergangenheit umzugehen ist. Das Bewusstsein dafür, dass es nicht richtig sein kann, Personen, die schwerste Verbrechen begangen haben, mit Statuen, Straßennamen und ähnlichem zu ehren, wächst.

In unserer Kreishauptstadt Itzehoe finden sich viele Straßen, die nach Menschen benannt sind, die in der Vergangenheit Großes geleistet haben. Darunter befinden sich demokratische Politiker wie Friedrich Ebert ebenso wie Künstler wie Wenzel Hablik, um nur einige zu nennen. Mitten in Itzehoe aber gibt es eine Straße, deren Namenspate ganz sicher nicht in diese Kategorie fällt, sondern der sich wenigstens ebenso schwerer Menschheitsverbrechen schuldig gemacht hat wie Leopold von Belgien oder sklavenhaltende Südstaatengeneräle. Die Rede ist von der Hindenburgstraße.

Paul von Hindenburg war es, der als Reichspräsident Adolf Hitler am 30.1.1933 zum Reichskanzler ernannte und damit die 12 Jahre der Herrschaft des Unrechts einläutete. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 erließ er, gestützt auf seine Notstandsvollmacht, die Verordnung, mit der die Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt wurden und stieß das Tor zur Gewalt- und Willkürherrschaft der Nazis endgültig auf. Einen Monat später unterschrieb er das Ermächtigungsgesetz und sicherte Hitler die absolute Herrschaft auf Dauer. Bis zu seinem Tod im August 1934, über eineinhalb Jahre lang, war Hindenburg das Staatsoberhaupt des Dritten Reiches. Was der NS-Staat bis dahin tat – Folter, Morde, antisemitische Gesetzgebung – geschah in seinem Namen.

Hat diese Person, einer der schlimmsten Verbrecher der deutschen Geschichte, es verdient, dass eine Straße tagtäglich ehrend an ihn erinnert?

Wir, ein Bündnis aus mehreren Verbänden und Organisationen der Itzehoer und Steinburger Jugend, finden: Nein. Deshalb rufen wir dazu auf, einen Prozess einzuleiten, an dessen Ende eine Umbenennung der Straße stehen soll. Was im Moment fast weltweit passiert, muss uns endlich die Augen dafür öffnen, dass wir Menschen wie Hindenburg nicht mehr wie Helden behandeln dürfen.

Wir regen an, dass die Straße stattdessen nach Käthe Riechers benannt werden soll, die in Itzehoe nach dem Zweiten Weltkrieg die AWO federführend wieder aufgebaut hat. Der Ehre mehr wert als Hindenburg ist sie ganz sicher.

Jusos Steinburg – Grüne Jugend Steinburg – Jugendparlament Itzehoe

Rund um das Coronavirus kursieren viele Mythen, die unnötige Angst verbreiten. Wir klären auf, welche Mythen schlichtweg falsch sind. Für Fakten statt Mythen!

Mythos 1: Haustiere sind ansteckend

Dieser Mythos sorgte in China sogar dafür, dass Haustiere eingeschläfert wurden. Derzeit deutet aber nichts darauf hin, dass Haustiere das Coronavirus auf den Menschen übertragen. Gesunde Menschen müssen also nicht den Kontakt zum Tier einschränken.

Die allgemeinen Hygieneregeln sollten aber trotzdem beachtet werden.

Mythos 2: Ibuprofen kann den Verlauf des Coronavirus verschlimmern

Vor einigen Wochen war eine Falschmeldung im Umlauf, laut derer die Uniklinik Wien angeblich vor Ibuprofen gewarnt hatte. Obwohl sich die Uniklinik schnell von der Behauptung distanzierte, empfahl kurze Zeit später auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, auf Ibuprofen zu verzichten und stattdessen andere Schmerzmittel, wie beispielsweise Paracetamol, einzunehmen.

Inzwischen wurde diese Warnung allerdings zurückgenommen, denn es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg für einen Zusammenhang zwischen Ibuprofen und dem Verlauf einer Coronavirus-Infektion.

Mythos 3: Bleichmittel töten das Virus im Körper ab

US-Präsident Donald Trump spekulierte öffentlich darüber, ob die Injektion von Bleichmitteln wie Chlordioxid gegen das Virus helfen könnte. Zum Glück wurde schnell auf sämtlichen Kanälen vor diesem „Tipp“ gewarnt. Die Injektion von Bleichmitteln ist lebensgefährlich und sollte auf keinen Fall zur Corona-Bekämpfung angewandt werden.

Mythos 4: Corona-Infizierte haben keinen Schnupfen

Obwohl Fieber und trockener Husten hierzulande die häufigsten Symptome für das Coronavirus sind, haben laut der Weltgesundheitsorganisation WHO rund ein Viertel der Betroffenen auch Schnupfen. Von einem Ausschlusskriterium kann also keine Rede sein.

Mythos 5: Hinter den Corona-Maßnahmen steckt eine Weltverschwörung

Laut einiger Verschwörungstheoretiker wurde die Pandemie nur erfunden, um Unsicherheit zu schüren und persönliche Freiheiten einzuschränken. Doch dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege, für das Coronavirus jedoch umso mehr.

Mythos 6: Masken sind eine Gefahr

Die Warnungen, die seit Wochen durch die Sozialen Medien geistern und tausendfach geteilt werden, sind drastisch. Das CO2 sammelt sich darunter und ihre kleine Lunge atmet alles wieder ein, was zu Atemlähmung führt.“ Zudem sammle sich viel Feuchtigkeit in Maske und Lunge, wodurch sich dort gefährliche Keime vermehren würden.

Die Behauptungen sind zu einem großen Teil falsch. Das Robert-Koch-Institut rät, die Masken zu wechseln, wenn sie nach längerem Tragen feucht geworden sind.

Auch bei der Aufnahme von zu viel CO2 kann Entwarnung gegeben werden: Bei gewöhnlichen Stoffmasken entstehe das Problem nicht.

 

Quellen: Campus Charité Mitte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Die Fakten beziehen sich von Aussagen von Folgende Vereine und Parteien! Q-Ärzte für den Frieden, Partei 2020 (Widerstand2020).

Nachdem das Phänomen der Verschwörungstheorien in den vergangenen Jahren in den Sozialen Medien immer sichtbarer geworden ist, hat die Corona-Pandemie die Anhänger solcher verstörenden Weltbilder nun von Facebook auf die Straße gespült. Sogar eine eigene Partei haben die Verschwörungsgläubigen jetzt gegründet: „Widerstand 2020“.

Während das alles auf den ersten Blick noch lustig erscheinen mag, wird einem schnell klar, wie gefährlich solche Leute sind, wenn man sich ihre Theorien anhört: Das Virus Sars-CoV-2 soll es entweder gar nicht geben oder es soll von Bill Gates erfunden worden sein, jedenfalls aber seien alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche unnötig und nur ein Versuch Dunkler Mächte, die Macht an sich zu reißen. Die Anhänger dieses Weltbildes wollen nicht nur durch ein Ende aller Anti-Corona-Maßnahmen zahllose Menschen der Gefahr aussetzen, an der neuartigen Krankheit Covid-19 zu sterben, sie wenden sich häufig auch gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und nutzen dabei das Grundgesetz als Vorwand, um ihre antidemokratischen Ideen zu verbreiten. Menschen, die rationale Kritik an den Maßnahmen gegen die Pandemie äußern wollen, machen sich auf solchen Demos zum Teil mit offen Rechtsextremen gemein.

 

Auch im Kreis Steinburg versucht diese Organisation mittlerweile Fuß zu fassen, als ob wir mit der lokalen AfD nicht schon genug Wahnsinn vor Ort hätten. Die Jusos Steinburg und die Grüne Jugend Steinburg haben deshalb am 30.5. eine Gegendemo unter dem Motto „Gegen den Verschwörungswahn!“ abgehalten. Um die Demonstration verantwortungsbewusst und hygienisch durchzuführen, haben wir darauf verzichtet, sie groß zu bewerben und zudem streng auf Abstandsregeln, Desinfektion von Fahnenstangen etc. geachtet.

Zusammen mit einigen Genossinnen und Genossen aus der Itzehoer SPD, einigen Grünen und engagierten BürgerInnen haben wir uns parallel zur Kundgebung der Verschwörungstheoretiker auf dem Parkplatz gegenüber versammelt. Der Juso-Kreisvorsitzende Philipp Kehl sprach von einer zweiten Seuche aus Verschwörungsideologien, die sich parallel zum Coronavirus verbreitet und betonte, dass Kritik an den Maßnahmen der Regierungen natürlich völlig legitim ist – wenn sie auf Fakten und Vernunft, und nicht auf irrsinnigen Märchen beruht. Man müsse gerade denjenigen, die noch nicht in die Wahnwelt der Verschwörungsgläubigen abgedriftet sind, klar machen, mit wem sie sich da zusammentun. Yannik Schmidtke, Vorsitzender der Grünen Jugend Steinburg, ergänzte, wie ironisch es doch sei, wenn sich „Widerstand 2020“ ungehindert versammelt, um sich über die angebliche Abschaffung der Versammlungsfreiheit zu beklagen.

Sollte der Widerstand gegen den gesunden Menschenverstand weitergehen, werden wir auch zukünftig zu verstehen geben, dass wir das Feld nicht kampflos räumen!

Klaudia Bahr, Mitglied bei DIE LINKE Itzehoe sowie Itzehoer Ratsherrin, hielt sich auf Social Media noch nie zurück. Im Laufe der letzten Monate musste man aber aus ihren Äußerungen auf Facebook den Eindruck gewinnen, dass Bahr sich in einer Spirale befindet, die immer tiefer in einen Abgrund aus Verschwörungstheorien und Rechtsextremismus führt.

Die Posts der letzten Tage auf ihrem Facebookprofil – das sie nun gestern auf privat geschaltet hat – bilden dabei einen traurigen Höhepunkt: Es wird behauptet, weltweit würden Kinder rituell ermordet und zu Kosmetik für „Eliten“ verarbeitet. Das erinnert auf schockierende Art und Weise an die Lügengeschichten, die zur NS-Zeit über Jüdinnen und Juden verbreitet wurden, wenn auch Juden bei Bahr nicht ausdrücklich erwähnt werden. Im selben Post – man sehe und staune – wird US-Präsident Donald Trump für sein angebliches Engagement gegen diese fiktiven Machenschaften gedankt. Eine LINKE-Politikerin bedankt sich also bei dem Mann, der in den USA u.a. Flüchtlingskinder an der mexikanischen Grenze von ihren Eltern trennen und kasernieren lässt. Zudem wird der christlich-fundamentalistische Sänger Xavier Naidoo, der vor kurzem mit einem ausländerfeindlichen Song schon wieder einen Skandal auslöste und kurz darauf u.a. DIE LINKE – Bahrs Partei – als „neue Nazis“ beschimpfte, bejubelt.

Natürlich ist all das nicht die offizielle Linie von DIE LINKE Itzehoe. Dennoch muss man sich fragen, warum diese mittlerweile fast täglich vorkommenden Entgleisungen bislang keinerlei öffentliche Reaktion der Partei oder ihres Itzehoer Vorsitzenden Ernst Molkenthin nach sich gezogen haben. Ist es der LINKEN egal, wenn von ihren Mandatsträgern antisemitisch gefärbte Verschwörungstheorien und Danksagungen an Rassisten ausgehen? (Stand: 6.4.2020)

 

Ergänzung (16.4.2020): Auf diesen Beitrag hin haben der Ortsverband der LINKEN Itzehoe, der Kreisverband der LINKEN Steinburg sowie Ernst Molkenthin öffentlich ihre Distanzierung von Klaudia Bahrs oben kritisierten Aussagen erklärt. Bahr ist mittlerweile aus der LINKEN ausgetreten.

Beim Kreisparteitag der SPD Steinburg in Heiligenstedten am 29.2.2020 haben wir Jusos die Delegierten auf ganzer Linie von unseren Inhalten überzeugen können: Die Forderung nach einer Senkung der Mehrwertsteuer für Bahnreisen auch im Nahverkehr über 50km auf 7%, die die Jusos zusammen mit dem Ortsverein Kiebitzreihe gestellt hatten, wurde bei nur einer Gegenstimme angenommen. Der Antrag „Mehr wirtschaftliche Bildung wagen!“, der ein verstärktes Thematisieren von wirtschaftsbezogenen Inhalten wie Kapitalmärkten und Zentralbanken im Schulfach Wirtschaft/Politik vorsieht, konnte sich ebenfalls eine knappe Mehrheit sichern.

Aber nicht nur mit eigenen Forderungen waren wir präsent: Mit unseren Änderungsanträgen haben wir das Antragsbuch ordentlich aufgemischt und konnten unter anderem die Forderung nach Informatikunterricht ab der 5. Klasse im Antrag zu Gendergerechtigkeit im Bildungswesen der AsF unterbringen und die AG60+ überzeugen, unsere Forderung nach einem verstärkten Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen seitens der Jobcenter speziell für Arbeitnehmer, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, aufzugreifen.

Wir danken dem großartigen Team der „Erholung“ in Heiligenstedten, das uns wie gewohnt wunderbar versorgt hat und freuen uns darauf, zu sehen, wie sich die Anträge auf dem Landesparteitag in Lübeck am 21.3. schlagen!

Die Anträge findet ihr nun unter der neuen Rubrik Anträge hier auf unserer Website.

Für den 20.9. hat das Bündnis Fridays for Future zum Globalen Klimastreik aufgerufen. Der Klimawandel ist eine der größten, wenn nicht die größte politische Herausforderung unserer Zeit, und zwar insbesondere für die junge Generation, die seine Auswirkungen in den kommenden Jahrzehnten immer heftiger spüren wird. Über 99% der Wissenschaftler, die sich in ihrer Forschung mit dem Klima beschäftigen, bestätigen die Existenz der Globalen Erwärmung, die durch den Treibhauseffekt ausgelöst wird – mit anderen Worten: Die Zeit, sich darüber zu streiten, ob der Mensch für die Klimakrise Verantwortung trägt, ist vorbei, die Zeit endlich etwas zu unternehmen, ist gekommen!

Als sozialdemokratische Jugendorganisation, die sich für die Gestaltung einer gerechten Zukunft verantwortlich fühlt, rufen wir daher zur Teilnahme an den Demonstrationen in Itzehoe und Glückstadt auf und solidarisieren uns mit Fridays for Future und den anderen demokratischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die auf die Straße gehen, um von der Politik das zu verlangen, wofür sie da ist: Handeln um eine gute Zukunft möglich zu machen!

20. September 2019

Glückstadt, 8 Uhr, Marktplatz

Itzehoe, 10 Uhr, ZOB

 

Alle weiteren Streikorte und sonstige Infos findet ihr bei Fridays for Future:

#All­e­Fürs­Kli­ma

Über mangelnde Teilnahme konnten sich die Jusos Steinburg am 14.8. nicht beklagen: Mit über 30 Gästen gingen beim „Pizza and Politics“ im kleinen Saal des Hauses der Jugend Itzehoe schon fast die Stühle aus. Der prominente Gast, der Hamburger Bundestagsabgeordnete und haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Kahrs, war bestens aufgelegt und erklärte den interessierten Gästen seine Positionen zu verschiedensten Themen.

Los ging es mit Kahrs‘ Fachgebiet, der Haushaltspolitik: Auf die kritische Nachfrage des Juso-Kreisvorsitzenden Philipp Kehl (22), ob es angesichts eines Investitionsstaus von knapp 160 Mrd. Euro und negativer Zinsen, die es dank der Politik der EZB mittlerweile sogar auf dreißigjährige Bundesanleihen gibt, noch zu verantworten sei, am ausgeglichenen Bundeshaushalt festzuhalten, erwiderte Kahrs, dass die Kommunen Angelegenheit der Länder seien. Man könne ja einen kommunalen Finanzausgleich einführen oder Überschüsse im Landeshaushalt für Investitionen in die kommunale Infrastruktur nutzen, aber die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) nehme dieses Geld ja lieber für die Tilgung von Altschulden. Außerdem müssten auch unverzinste und negativ verzinste Kredite irgendwann zurückgezahlt werden, durch Schuldenmacherei lebte die alte Generation also immer auf Kosten der jungen.

Aber der Abend bliebt nicht auf diese eine Thema beschränkt: Lebhaft stritten Kahrs und Yannik Schmidtke, Sprecher der Grünen Jugend Steinburg, über Drogenpolitik, wobei Kahrs sich gegen eine Legalisierung von Cannabis aussprach. Sobald das durchgesetzt sei, würde sich die Diskussion auf die Legalisierung der nächsten Droge verschieben, und die illegalen Strukturen der Dealer würden weiter bestehen und sich einfach dem Verkauf anderer Substanzen widmen.

Nach einiger Kritik an den Sozialismus-Thesen von Juso-Chef Kevin Kühnert und Abstechern in Verteidigungs- und Pflegepolitik stellte sich Kahrs am Ende klar gegen Abschiebungen nach Afghanistan, denn dieses Land sei seiner eigenen Erfahrung nach auf keinen Fall sicher. Zuletzt zitierte Kahrs auf die Frage, wie man mit der AfD umgehen soll, den Dreiklang des Verfassungsschutzes: Prüfen, Beobachten, Verbieten.

Am 14. August sorgen die Jusos Steinburg für den politischen Höhepunkt des Itzehoer Sommers: Der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, für die SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss und Sprecher des Seeheimer Kreises, kommt zum Pizza & Politics im Haus der Jugend vorbei! Bei Pizza aus einer Itzehoer Pizzeria wird Johannes mit unserem Juso-Kreisvorsitzenden Philipp Kehl (22) über seinen Themenschwerpunkt Haushaltspolitik sprechen, aber auch Fragen zu allen anderen politischen Themenfeldern können gern gestellt werden: Niemand soll mit leerem Magen oder ungestellter Frage nach Hause gehen müssen. Insbesondere Jugendliche sind herzlich eingeladen, aber auch alle anderen politisch Interessierten begrüßen wir gerne.  Eintritt und Pizza sind selbstverständlich frei

14.8., 19 Uhr, Haus der Jugend (Adolf-Rohde-Straße 7, 25524 Itzehoe).

„Wird die Pflege zum Pflegefall ?“, dies war die Ausgangsfrage im 3. öffentlichen Generationendialog der Jusos und der Arbeitsgemeinschaft 60plus des SPD-Kreisverbandes Steinburg im Restaurant „Himmel und Erde“. Rolf Naumann, Kreisvorsitzender der AG 60plus und Philipp Kehl, Kreisvorsitzender der Jusos konnten zu dieser Veranstaltung zahlreiche Parteimitglieder und interessierte Gäste begrüßen. Als Referentin war Birte Pauls, als Senioren- und Pflegepolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion eingeladen. Als ehemalige Krankenschwester, die einschlägige Berufserfahrungen in Dänemark und Deutschland vorzuweisen hat, konnte sie sehr anschaulich die Unterschiede zwischen der Heimpflege in skandinavischen Ländern und Deutschland darstellen. Hierdurch wurde sehr schnell die Defizite in der deutschen Pflege deutlich. Einen sehr großen Raum nahm dann der Block Personal, Ausbildung, gerechte Bezahlung ein. Es entstand eine sehr ausgiebige Diskussion, an der sich auch die Bundestagsabgeordnete Karin Thissen beteiligte. Sehr plausibel wurde dabei offen gelegt, dass Deutschland weder aktuell, noch in Zukunft genügend Menschen hat, um den Bedarf an notwendigen, qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Zweifellos muß hier in Zukunft mehr Geld in die Hand genommen werden. Große Zustimmung der Anwesenden bekam Birte Pauls dann auch für die Forderung nach einer Bürgerversicherung, nach der von allen Einkommen Beiträge in die Pflegeversicherung abgeführte werden müssen. Am Ende der Veranstaltung stellten Philipp Kehl und Rolf Naumann einvernehmlich fest, dass 2 Stunden für eine Diskussion zu diesem komplexen Thema bei weitem nicht ausreichen. Es wurde allerdings allen beteiligten klar, dass die Pflege längst zum Pflegefall geworden ist. Für die Zukunft stellten sie daher weitere Veranstaltungen zu diesem Themenkomplex in Aussicht.